Наг–Хамади: Гностичко предање

Habent sua fata libelli - Сто година до објављивања другог тома

Нека јуришања на врхове Алпа завршавају се под крошњом дрвета. Напрасно се навуку облаци и стане севати, грмети и громом ударати или се, пак, одвећ амбициозни планинар обмане у беспућу и кршу или снага изда, па се већ на првом застоју поколеба и одустане. Било како било, планинарење се мора прекинути. Тако стоји и са пројектима у области духовних наука. Дилтај је стигао да објави само први том „Шлајермахеровог живота“. Тако се и на други том Хајдегеровог „Бића и времена“ узалудно чекало или на продужетак Сатртровог "Critique de la raison dialectique". Слично стоји и са "Thesaurus linguae Latinae", најопсежнијим лексиконом латинске антике који је отпочео са излажењем 1894. г. и до данас се стигао до слова „П“.

Давне 1905. године немачки оријенталиста Карл Шмит (Karl Schmidt) објавио је прву свеску „Коптско-гностичких списа“ у грандиозној едицији „Грчких хришћанских писаца“ ("Die griechischen christlichen Schriftsteller") основаној 1897. при Пруској академији наука у Берлину.

Гносис је хетеродоксни покрет у крилу царске антике које у себи сједињује хришћанске и платонистичке елементе спојеним са митологијом и обећава спасење кроз сазнање. Ово учење је у хришћанству одбачено као јеретичко. Шмит је 1905. г. публиковао прву свеску познатих античких гностичких текстова. Грчки оригинали су били изгубљени, али су коптски преписи били сачувани. Шмитова друга свеска се није појавила иако је било предвиђено да буде објављен „Papyrus Berolinensis 8502“, пронађен у Египту.

Децемра 1945.г., седам година након Шмитове смрти, на десној обали Нила десет километара североисточно од моста Наг-Хамади у Горњем Ехгипту, пронађен је један конволут гностичких свитака на сензационалан начин. У једном ћупу је пронађено 13 кодекса (codices), као и остаци библиотеке из 4. века после Христа. Остаци гностичке библиотеке су пружали фасцинирајући увид у вишеструка интелектуална струјања у античком хришћанству и његовом окружењу. Берлинска „радна група коптско-гностичких списа“ је за време ДДР (Немачке Демократске Републике) на овом пројекту радила у стилу „социјалистичке науке“, без особите журбе, не настојећи на брзом окончању целокупног превода Наг-Хамади списа, већ на коначном. Ко познаје замке превода са коптског, и то још при фрагментарно сачуваним делима, тај ће разумети величину и деликатност овог научног задатка. Сада је ова „радна група“, у проширеном у подмлађеном саставу, припремила и објавила у два дела укључујући и Berliner Codex ("Nag Hammadi Deutsch". Nhc I XIII, Codex Berolinensis 1 und 4, Codex Tchacos 3 und 4. Koptisch-gnostische Schriften, Walter de Gruyter, Berlin und New York 2013. Ово је продужетак Шмитовог пројекта, односно друга свеска која допуњује његово издање из 1905. године.

протођакон Зоран Андрић, Минхен

Листа кодекса редослед и нумерирања из "Nag Hammadi Deutsch".

Das Gebet des Apostels Paulus (Precatio Pauli)

I,1

PrecPl
(OrPls)

Gnostisches Gebet

Das Apokryphon des Jakobus, auch: Epistula Jacobi („Brief des Jakobus“)

I,2

EpJac
(EpJk)

Der Form nach eine Mischung aus Brief, Dialog und Visionsbericht. Gibt eine Geheimlehre (Apokryphon) wieder, die Jakobus und Petrus nach der Auferstehung Jesu empfangen haben sollen (nicht identisch mit dem Brief des Jakobus im Neuen Testament!).

Das Evangelium der Wahrheit (Evangelium Veritatis)

I,3

EV
(EvVer)

Predigtartiger Text mit Anklängen an die valentinianische Gnosis

Der Rheginusbrief

I,4

Rheg
(EpRheg)

Auch bekannt als Abhandlung über die Auferstehung

Der dreiteilige Traktat (Tractatus Tripartitus)

I,5

TractTrip
(TracTrip)

Umfangreiche theologische Abhandlung, die der valentinianischen Gnosis zugerechnet wird.

Das Apokryphon des Johannes

II,1

AJ

Gnostisches Dialogevangelium, das der sethianischen Gnosis zugerechnet wird. In mehreren Fassungen vorhanden (neben II,1 auch noch III,1 und IV,1).

Das Thomasevangelium

II,2

EvThom
(EvTh)

Apokryphes Spruchevangelium. Enthält unabhängige Parallelen zu den kanonischen Evangelien. Einzelne Sprüche gelten als echte Jesusworte.

Das Philippusevangelium

II,3

EvPhil

Gnostisches Spruchevangelium

Die Hypostase der Archonten

II,4

HA
(HypArch)

Aus zwei Teilen bestehende Schrift. Der erste Teil enthält eine Auslegung von Genesis 1-6, der zweite Teil einen Offenbarungsdialog, in dem Norea von dem Engel Eleleth belehrt wird. Die Schrift wird der sethianischen Gnosis zugerechnet.

Vom Ursprung der Welt

II,5

UW
(OT)

Auch bekannt als „Schrift ohne Titel“. Gnostische Lehrschrift über die Entstehung der Welt, gewissermaßen ein gnostischer Gegenentwurf zur Erzählung der Genesis.

Die Exegese über die Seele (Exegesis de Anima)

II,6

ExAn

Predigtähnlicher gnostischer Text über den Fall und die Rettung der Seele

Das Thomasbuch

II,7

LibThom
(LibTh)

Auch als Buch des Athleten Thomas bekannt

Das Apokryphon des Johannes

III,1

AJ

siehe oben (II,1)

Das koptische Ägypterevangelium

III,2

ÄgEv
(EvÄg)

Eigentlicher Titel: „Das heilige Buch des großen unsichtbaren Geistes“. Untertitel: Das ägyptische Evangelium.

Der Eugnostosbrief

III,3

Eug (Eu)

Gnostischer Lehrbrief mit einer Polemik gegen die hellenistische Philosophie, der die gnostische Sicht der Seinswerdung des Göttlichen gegenübergestellt wird.

Die Sophia Jesu Christi (Sophia Jesu Christi)

III,4

SJC

Christliche Überarbeitung des Eugnostosbriefes, umgestaltet zu einem Dialogevangelium.

Der Dialog des Erlösers

III,5

Dial (DialSal)

Dialog Jesu mit seinen Jüngern. Der Text ist stark zerstört.

Das Apokryphon des Johannes

IV,1

AJ

siehe oben (II,1)

Das Ägypterevangelium

IV,2

ÄgEv
(EvÄg)

siehe oben (III,2)

Der Eugnostosbrief

V,1

Eug
(Eu)

siehe oben (III,3)

Die Apokalypse des Paulus

V,2

ApcPl
(ApokPls)

Offenbarungsschrift über die Entrückung und Himmelsreise des Paulus

Die erste Apokalypse des Jakobus

V,3

1ApcJac
(1ApokJk)

Offenbarungsdialog zwischen Jesus und Jakobus über die Erlösung vor dem Hintergrund des bevorstehenden Martyriums des Jakobus. – Eine abweichende Fassung des Textes ist im Codex Tchacos überliefert.

Die zweite Apokalypse des Jakobus

V,4

2ApcJac
(2ApokJk)

Hymnische Rede des Jakobus vor seiner Hinrichtung.

Die Apokalypse des Adam

V,5

ApcAd
(ApokAd)

Offenbarungen Adams an seinen Sohn Set, die von diesem dann weitergegeben wurden. Beschreibt den paradiesischen Urzustand, Fall, Sintflut und gibt endzeitliche Heilsversprechen bzw. Drohungen.

Die Taten des Petrus

VI,1

ActPt
(ActaPetr)

Mischung aus Apostelakten und Dialogevangelium. Beschreibt eine Reise des Petrus und der Apostel, die Begegnung mit einem Perlenverkäufer und schließlich mit Lithargoel, der sich als auferstandener Jesus Christus offenbart.

Bronte

VI,2

Bronte

Hymnischer Text. Selbstoffenbarung eines Wesens, das sich in Gegensätzen beschreibt. Die Bedeutung des Titels Bronte („Donner“) ist unklar.

Die ursprüngliche Lehre (Authentikos Logos)

VI,3

AuthLog

Gnostische Lehrschrift mit einer metaphernreichen Beschreibung des Zustands der Seele in der Welt

Der Gedanke unserer großen Kraft

VI,4

Noema

Heterogene gnostische Schrift. Rahmen ist die Offenbarungsrede der titelgebenden „Weisheit“ oder „großen Kraft“.

Plato: Staat 588a–589b

VI,5

Plato

Der Originaltext ist nicht gnostisch, die in den Nag-Hammadi-Texten enthaltene Version wurde jedoch stark im gnostischen Sinn modifiziert.

Über die Achtheit und die Neunheit (De Ogdeade et Enneade)

VI,6

OgdEnn
(OgEn)

Hermetische Einweihungschrift in Form eines rituellen Dialogs zwischen Hermes und seinem Schüler (Tat).

Hermetisches Gebet (Precatio Hermetica)

VI,7a

PrecHerm
(OrHerm)

Wird als Abschluss der vorhergehenden Schrift Über die Achtheit und die Neunheit betrachtet. Der Text ist im hermetischen Schrifttum mehrfach überliefert.

Schreibernotiz

VI,7b

SchrNot

Die Zuordnung zu der vorhergehenden Schrift Über die Achtheit und die Neunheit bzw. zu dem folgenden Asklepius-Fragment ist unklar.

Asklepius

VI,8

Askl

Ausschnitt aus dem Mittelteil des hermetischen Asklepius, eines hermetischen Unterweisungsdialogs. Der Text weist starke Abweichungen auf gegenüber der vollständig erhaltenen lateinischen Fassung des Asklepius, steht aber den überlieferten griechischen Fragmenten näher.

Die Paraphrase des Seem

VII,1

ParSem
(ParaSeem)

Seem teilt die Offenbarungen, die er von Derdekeas (einer Erlösergestalt) und auf seiner Himmelsreise erfahren hat, in bildreichen Umschreibungen mit.

Der zweite Logos des großen Seth

VII,2

2LogSeth

Christlich-gnostische Schrift, die doketistische Lehren vertritt und sich gegen jüdische und christliche-orthodoxe Standpunkte wendet. Ein Erster Logos des großen Seth ist nicht überliefert.

Die Apokalypse des Petrus

VII,3

ApcPt
(ApokPetr)

Gnostischer Offenbarungsdialog zwischen Jesus und Petrus mit einer (doketischen) Vision von der Kreuzigung Jesu. Die Schrift hat keine Beziehung zu der aus frühchristlicher Zeit bekannten apokryphen Apokalypse des Petrus.

Lehren des Silvanus

VII,4

Silv
(Sil)

Synkretistische Weisheitslehren mit ägyptischen, jüdischen und christlichen Elementen in Form der Mahnrede eines Lehrers an seinen Schüler. Der im Titel genannte Silvanus wird mit Silas, dem Begleiter des Paulus, identifiziert.

Die drei Stelen des Seth

VII,5

3StelSeth

Der sethianischen Gnosis zuzurechnender liturgisch-ritueller Text, bestehend aus drei Hymnen an Autogenes, Barbelo und den Ungezeugten Vater.

Zostrianos

VIII,1

Zostr

Dem Zarathustra (=Zostrianos) zugeschriebener pseudoepigrapher sethianischer Traktat in Form des Berichts über eine Himmelsreise des Zostrianos. Es wird vermutet, dass dieser Text jener Schrift entspricht, gegen die Plotin eine Widerlegung verfasst hat.[3]

Der Brief des Petrus an Philippus

VIII,2

EpPt
(EpPetr/Phil)

Der Brief des Petrus an Philippus bildet den Rahmen. Es folgt ein Dialog zwischen den Jüngern und dem auferstandenen Jesus, eine Rede des Petrus, gefolgt vom Empfang des Geistes und der Aussendung der Jünger. Christlicher Text mit stark gnostischer Prägung. – Ein leicht verschiedene Fassung des Textes ist im Codex Tchacos überliefert.

Melchisedek

IX,1

Melch

Stark zerstörter Text (19 von etwa 745 Zeilen sind erhalten). Melchisedek ist hier ein himmlischer Priester (die Beziehung zu dem im Alten Testament erwähnten König von Salem Melchisedek ist unklar), der als Typos für Christus erscheint.

Norea

IX,2

OdNor
(Norea)

Sethianischer Hymnus. Norea bittet um Erlösung und wird erhört.

Das Zeugnis der Wahrheit (Testmonium Veritatis)

IX,3

TestVer

Gnostische Mahnrede mit polemischen Angriffen auf orthodoxe Christen und Angehörige anderer gnostischer Richtungen. Besondere Betonung wird auf die Bedeutung der sexuellen Askese gelegt.

Marsanes

X,1

Mar
(Mars)

Stark zerstörter Text. Gnostische Offenbarungsschrift teils magischen Inhalts (Buchstaben- und Zahlenspekulationen). Der Titel wird mit einem von Epiphanius erwähnten gnostischen Propheten „Marsianos“ in Verbindung gebracht.

Die Interpretation der Gnosis

XI,1

Inter

Nur teilweise erhaltener und darüber hinaus stark zerstörter Text. Gnostisch-christliche Lehrrede über die gefallene Ekklesia (Kirche), ihren Zustand und die Wiederherstellung ihrer himmlischen Vollkommenheit.

Valentinianische Exposition (Expositio Valentiniana)

XI,2

ExpVal
(ExVal)

Abhandlung mit einer Darstellung des valentinianischen Systems (Kosmologie, Anthropologie, Soteriologie und Eschatologie).

Allogenes

XI,3

Allog

Sethianische Offenbarungsschrift mit einem Bericht über den Aufstieg des Allogenes in himmlische Sphären

Hypsiphrone

XI,4

Hyps

Kurze, nur in Fragmenten erhaltene Offenbarungsschrift. Sie behandelt den Abstieg der Erlösergestalt Hypsiphrone („Hochgesinnte“, zugleich die Sprecherin) in die Welt.

Die Sentenzen des Sextus

XII,1

Sextus
(SentSex)

Koptische Übersetzung der auch anderweitig überlieferten Sextussentenzen, einer christlichen Spruchsammlung mit ursprünglich 451 Sprüchen (Sentenzen), von denen in der Nag-Hammadi-Version 127 erhalten sind.

Das Evangelium der Wahrheit (Evangelium Veritatis)

XII,2

EV
(EvVer)

nur teilweise erhalten, siehe oben (I,3)

(Weisheits-) Fragmente

XII,3

FragSap

Fragmentarischer, sehr schlecht erhaltener Text. Über den Inhalt kann nur wenig gesagt werden.

Die dreigestaltige Protennoia

XIII,1

Protennoia
(TrimProt)

Sethianische Schrift. Die Offenbarung der Gottheit in dreierlei Form, nämlich als Protennoia („Ruf“), Heimarmene („Stimme“) und Logos („Wort“).

Vom Ursprung der Welt

XIII,2

UW (OT)

siehe oben (II,5)